Der Start in die Saison 2014 verlief etwas holprig. Trotz hoher Motivation merkte ich schnell, dass es Zeit und Geduld brauchen würde, um wieder auf mein gewohntes Niveau zu kommen. Die ersten Schwingfeste fühlten sich ein wenig an wie eine Achterbahfahrt, und nicht jeder Gang verlief nach Plan. Doch mit einem klaren Ziel vor Augen kämpfte ich mich kontinuierlich zurück und das Selbstvertrauen wuchs mit jedem Kranz, den ich mir sichern konnte.
Mein erstes Kranzfest fand beim Solothurner Kantonalschwingfest in Kestenholz statt. Der Tag begann mit einer Mischung aus Nervosität und Vorfreude. Ich hatte viel für diesen Moment gearbeitet und war fest entschlossen, alles zu geben. Mit vier Siegen und zwei gestellten Gängen erreichte ich den 5. Schlussrang und sicherte mir meinen ersten Kranz der Saison.
Nach diesem Auftakt richtete ich meinen Fokus bereits auf das Baselstädtische Schwingfest, wo ich mir vorgenommen hatte, mein Selbstvertrauen weiter zu stärken. Der Wettkampf verlief nicht ideal – ich begann mit einem gestellten Gang, liess mich jedoch nicht entmutigen und arbeitete mich von Gang zu Gang nach vorne. Letztendlich belegte ich den 4. Schlussrang, was mir den 2. Kranz der Saison einbrachte.
Der Juni begann mit dem Aargauer Kantonalschwingfest, bei dem ich trotz weiterer Herausforderungen einen Kranz gewinnen konnte. Dieser Erfolg war für mich ein bedeutender Meilenstein, der mir das Gefühl gab, dass es nur noch bergauf gehen könne. Ich spürte, dass ich meine Verletzung hinter mir liess und meine Form zurückgewann. Ich war voller Optimismus und überzeugt, dass die Saison nur noch besser werden konnte.
Doch nur eine Woche später, beim Stoos Schwinget, wurde ich plötzlich aus meinem positiven Gefühl gerissen. Trotz meiner Motivation und dem Glauben, dass ich an meine alten Leistungen anknüpfen könnte, blieb ich hinter meinen Erwartungen zurück. Es war frustrierend zu sehen, wie mein Körper nicht die Leistung brachte, die ich mir erhoffte. Dieser Rückschlag war schmerzhaft, sowohl körperlich als auch mental. Es war ein klarer Weckruf, dass der Weg zurück voller Herausforderungen sein würde.
Doch ich liess mich nicht entmutigen! Die bevorstehenden Wettkämpfe wurden mein Ansporn, um alles zu geben und die Rückschläge hinter mir zu lassen.
Die Mühen zahlten sich schliesslich beim Nordwestschweizer Schwingfest aus. Ich trat mit einem klaren Ziel an: mein Können unter Beweis zu stellen und den Rückschlag beim Stoos Schwinget hinter mir zu lassen. Ich startete gut und konnte in den folgenden Gängen einige gute Leistungen zeigen. Am Ende des Schwingfests durfte ich den vierten Kranz der Saison entgegennehmen.
Nach dem Nordwestschweizer Schwingfest folgte das Innerschweizer Schwingfest in Menzingen. Mit viel Hoffnung ging ich in diesen Wettkampf, doch leider stellte sich heraus, dass ich mit einem Schlussrang von 18a weit von einem der begehrten Kränze entfernt war. Es war enttäuschend, nicht die erhoffte Leistung abzuliefern, und ich spürte, dass ich noch stärker an meiner Form arbeiten musste, um wieder dauerhaft konkurrenzfähig zu sein.
Nach einer intensiven Trainingsphase stand das zweite Bergfest der Saison, das Rigi-Schwinget, auf dem Plan. Ich war fest entschlossen, mein Können unter Beweis zu stellen und endlich meinen fünften Saison Kranz zu gewinnen. Trotz guter Ansätze beendete ich den Wettkampf mit dem Schlussrang 11f, was bedeutete, dass ich meinen angestrebten Kranz erneut verpasste.
Am darauffolgenden Wochenende stand das dritte und letzte Bergfest der Saison auf dem Programm: das Weissenstein-Schwinget. Bereits am frühen Morgen spürte ich, dass ich an diesem Tag anders in den Wettkampf ging. Ich hatte in den Tagen zuvor intensiv an meiner mentalen Stärke gearbeitet und fühlte mich bereit, die Herausforderungen, die vor mir lagen, anzugehen. Am Ende des Festes war klar, dass ich nicht nur meinen hart erkämpften fünften Kranz dieser Saison gewonnen hatte, sondern auch gleichzeitig meinen zwanzigsten Kranz in meiner Karriere.
Am 11. August 2024 fand das 32. Steinegg-Schwinget in Himmelried statt. Ich konnte das gute Gefühl vom Weissenstein-Schwinget mitnehmen und trat mit dem Ziel an, meine Leistung konstant zu halten. Mit fünf gewonnenen Gängen und einem gestellten Gang erreichte ich am Ende des Wettkampfs den Gesamtsieg. Mein Selbstvertrauen wurde weiter gestärkt.
Am 17. August 2024 war das Basellandschaftliche Kantonalschwingfest an der Reihe. Der Tag begann herausfordernd, doch ich konnte schnell in den Wettkampfmodus finden. Ich kämpfte konzentriert und sicherte mir am Ende des Tages einen weiteren Kranz!
Das Jubiläumsschwingfest „125 Jahre ESV“ in Appenzell war der Höhepunkt meiner Comeback-Saison, auf den ich lange gewartet hatte. Mit einem Schlussrang von 7d war ich am Ende des Tages durchaus zufrieden, auch wenn ich mit drei gewonnenen, einem gestellten und zwei verlorenen Gängen nicht ganz dort war, wo ich mir zu Saisonbeginn erhofft hatte. Ich hatte hart gearbeitet, um zu diesem Punkt zu kommen, und auch wenn die Saison anders verlief als geplant, konnte ich wertvolle Erfahrungen sammeln und viel lernen. Besonders froh bin ich darüber, dass ich trotz einiger gesundheitlicher Herausforderungen die Saison gesund abschliessen konnte.
Mit diesen Erkenntnissen blicke ich bereits in die Zukunft. Die nächste Saison steht vor der Tür, und ich freue mich besonders auf das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest. Es wird eine entscheidende Zeit sein, in der ich hart arbeiten und meine Leistung weiter steigern möchte. Ich bin fest entschlossen, alles zu geben, um mich optimal auf dieses grosse Ereignis vorzubereiten und im nächsten Jahr das Beste aus mir herauszuholen.
Danken möchte ich an dieser Stelle allen, die vor und hinter den Kulissen für mich da waren - in guten wie in weniger guten Zeiten! Dank eurer Unterstützung darf ich meinen Traum leben und ich werde alles dafür geben, um euer Vertrauen auch im kommenden Jahr wieder mit guten Leistungen zurückzuzahlen.
Euer Adrian